Arve
Pinus cembra
Die Königin der Berge
Die Arve, auch Arva, Arbä oder Zirbe genannt, hat eine weiche, faserige und gut bearbeitbare Holzstruktur und ist gleichzeitig wunderbar leicht. Als Königin der Berge schmückt sie zwischen ca. 1300 Höhenmetern und der Waldgrenze auf 2500 Höhenmetern vor allem das Gebirge im Engadin, im südlichen Wallis, im Berner Oberland sowie vereinzelt im übrigen Alpenraum. Der Tannenhäher spielt bei der Fortpflanzung der Arve eine wichtige Rolle. Er klaubt die Arvennüsse im Herbst aus den Zapfen und transportiert sie in Vorratsverstecke. Schätzungsweise bis zu 100’000 Arvennüsse sammelt er pro Jahr, davon findet er über 80 Prozent wieder. Die ungefundenen Samen – und somit der Tannenhäher selbst – sind damit der Hauptgarant für den Fortbestand der Arvenwälder. Die süsslich nach Harz duftende Arve symbolisiert Klarheit und Reinheit sowie Freiheit und Kraft. Sie wächst langsam an der oberen Baumgrenze, wo sie Temperaturschwankungen von –40 bis +40 °C übersteht – und trotzdem wird sie nicht selten mehrere hundert Jahre alt. Ihre zahlreichen, gut verwachsenen Äste treten optisch kräftig aus dem Holz hervor. Ihre wohlschmeckenden Kerne gelten im Herbst als kulinarische Besonderheit.
Verwendung
Schweizer Arvenholz ist weich und sinnlich. Es kommt vorwiegend für Inneneinrichtungsgegenstände wie Täfer, Türen, Schränke, Betten oder Raumskulpturen zum Einsatz. Dank der leichten Bearbeitbarkeit des Holzes finden sich im Alpenraum ganze mit Arvenholz vertäferte Zimmer, sogenannte Arvenstuben. Dem Arvenholz werden positive Auswirkungen auf Kreislauf, Schlafbefinden und vegetative Regulation zugewiesen. Schweizer Arvenholz wird gerne für die Herstellung von Betten eingesetzt, da die Wirkung seiner ätherischen Öle (Wirkstoff: Pinosylvin) einen erholsamen und regenerativen Schlaf fördert.