Tage des
Schweizer
Holzes

12./13.09.25

Edelkastanie

Castanea sativa

Die Edle

Kastanien, auch Edelkastanien oder Esskastanien genannt, lieferten der Bevölkerung in den Bergregionen Südeuropas vom Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ihr Hauptnahrungsmittel: ihre stärkereichen Nussfrüchte, die Marroni. Die ursprünglich aus China stammende Baumart wächst seit der Antike im Mittelmeerraum. In der Schweiz fühlt sie sich im Tessin am wohlsten und wächst auf bis zu 1250 Höhenmetern. Eine Kastanie kann bis zu 600 Jahre alt werden. Im 20. Jahrhundert gingen die Bestände durch den Befall mit dem Kastanienrindenkrebs und der Edelkastaniengallwespe stark zurück. Seit Kurzem fällt die Ernte wieder besser aus, allerdings liegt sie immer noch unter dem langjährigen Mittel.

Verwendung

Das Holz der Edelkastanie hat einen goldbraunen, warmen Ton und ist leicht gemasert. Es ist ein hartes Holz, sehr dauerhaft und beständig; gleichzeitig ist es gut bearbeitbar. Kastanienholz ist ohne chemische Behandlung im Freien weitgehend witterungs- und fäulnisbeständig. Deshalb verwendet man Schweizer Edelkastanienholz gerne als Bauholz für Böden und Simse, ebenso als Möbelholz und für Fenster sowie Türrahmen. Im Tessin werden Marroni meist zu Mehl und dann beispielsweise zu Gnocchi weiterverarbeitet, oder sie werden direkt gebraten. Somit wird die Kastanie veredelt. Typisch für das Tessin sind die sogenannten Niederwälder, wo Kastanienbäume regelmässig auf den Stock zurückgesetzt werden und das Holz anschliessend zu Heizzwecken verwendet wird.

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