Ahorn/Bergahorn
Acer Pseudoplatanus
Die Riesen
Der Bergahorn ist von den vier in der Schweiz vorkommenden Ahornarten die häufigste. Man findet ihn im Jura, im östlichen Mittelland sowie in den Voralpen, und er macht beinahe 4 Prozent der Bewaldung des Landes aus. Weil das Holz des Bergahorns nach dem Polieren weiss glänzt, wurde es sehr geschätzt und war im Volksmund auch als Weissholz bekannt. Der Ahorn ist leicht an seinen fünflappigen Blättern zu erkennen. Der Bergahorn wächst zwischen 300 und 1700 Höhenmetern, wird bis zu 500 Jahre alt und bis zu 35 Meter hoch. Im Reichenbachtal im Berner Oberland finden sich ausserordentlich viele und überdurchschnittlich alte Ahornriesen entlang des ehemaligen Säumerwegs über die Rufenen. Dass die Bäume zum Teil noch in Alleeanordnung stehen, ist auf den Einfluss des Klosters Interlaken zurückzuführen, das einst hier Alprechte besass. Dieser idyllische Bergahornweg gehört mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Verwendung
Das Holz des Bergahorns ist gelblich-weiss, hart, zäh, aber dennoch elastisch und zählt zu den wertvollsten Edellaubhölzern. Dadurch ist es bei Schreinern, Drechslern und Schnitzern gleichermassen beliebt. Dies auch, weil sich das Holz durch eine einheitliche Farbe auszeichnet und gut imprägnierbar ist. Schweizer Bergahornholz wird dementsprechend oft für Möbel, Küchenmöbel, Musikinstrumente, als Schnitz- und Drechselholz, im Modellbau oder für Spanplatten eingesetzt. Früher war sein Laub für die Wintereinstreu im Viehstall so begehrt, dass die Alpgenossenschaften die Bäume fürs Laubsammeln versteigerten.