Fichte

Picea abies

Der Brotbaum

Die Fichte, wegen ihrer rötlichen, schuppigen Rinde auch Rottanne oder Rotfichte genannt, ist mit einem Anteil von gut 39 Prozent die häufigste Baumart der Schweiz. Sie ist beliebt und wurde früher wegen ihres geraden Wuchses, ihres raschen Wachstums und ihrer geringen Ansprüche an den Standort häufig angepflanzt. Ausschlaggebend dafür, dass die Fichte der Brotbaum der Bauern wurde, war aber ihre gute Verwendbarkeit. Die Fichte wächst fast in der ganzen Schweiz, verteilt in Höhenlagen zwischen 250 und 2500 Metern, mit Ausnahme des Süd- und Westtessins. Im Normalfall wird sie nicht älter als 300 Jahre, doch gibt es auch Ausnahmen. Bestes Beispiel ist die «Old Tjikko» in Schweden, die mit einem Alter von über 10’000 Jahren als ältester Baum der Welt gilt. Die mächtigste Fichte der Schweiz steht in Luven im Kanton Graubünden: Sie ist fast 50 Meter hoch und 250 Jahre alt. Aufgrund ihrer vielen, sternförmig vom Stamm ragenden Äste wird sie auch gerne «Brotgestell» genannt. Die Nadeln der Fichte sind allseitig abstehend und grün. Sie duften nach Mandarinen und stechen, wenn man sie berührt. Die Zapfen hängen am Baum und fallen als Ganzes ab. Durch den Klimawandel kommt die Fichte als nicht wärmeliebender Baum stark unter Druck. Als Flachwurzler ist die Fichte Stürmen leichter ausgesetzt als andere Bäume – der Jahrhundertsturm Lothar fällte 1999 zahlreiche Fichten in der Schweiz. Bei nicht entrindeten Bäumen machte sich in der Folge gerne der Borkenkäfer breit – ein gefürchteter Feind der Forstleute, welchem nur entrindete Bäume oder Nasslager die Stirn bieten können.

Verwendung

Die Fichte hat ihre Beliebtheit vor allem Zimmermännern und Sägereien zu verdanken. Fichtenholz ist sehr weich und leicht, trotzdem aber tragfest und gut bearbeitbar. Daher eignet es sich wunderbar für Innenkonstruktionen, Dachstühle, Schichthölzer, Holzbalken und generell für Tragkonstruktionen. Eine prominente Verwendung findet Schweizer Fichtenholz bei der Verpackung der berühmten Schweizer Käsesorte Vacherin Mont D’Or (AOP), für welche hauchdünne Baststreifen aus Fichtenrinde von Hand geschält und um den Käse gewickelt werden.

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