Wie eine Luzernerin zwei Solothurner auf den Berg lockte.
Fichte Luzern. Seilbahn auf dem Weissenstein SO.
Der Wanderer, der mit seinem Hund auf den Weissenstein fährt, staunt nicht schlecht. Einiges hat sich verändert, seit er in seiner Kindheit den Solothurner Hausberg zum letzten Mal besuchte. Fast 60 Jahre lang führte eine kleine Sesselbahn von Oberdorf auf den Weissenstein. Nachdem deren Betriebsbewilligung im Jahr 2009 ausgelaufen war, entstand an ihrer Stelle eine moderne 6-er-Gondelbahn mit 65 Kabinen. Brachte die alte Sesselbahn pro Stunde maximal 450 Personen zum Gipfel, konnte die Förderleistung mit der neuen Gondelbahn nahezu verdreifacht werden – und diese Leistung wird dank dem grossen Zustrom an Gästen auch benötigt.
Knapp 12 Minuten dauert die Fahrt von der Talstation auf 664 m ü. M. über die Mittelstation bis zur Bergstation auf 1280 m ü. M. Damit sich die drei neuen Stationsgebäude optimal in die malerische Landschaft des Solothurner Jura einfügen, setzten die Architekten auf eine Analogie zu den Holzstapeln der Förster, wie sie überall in den Wäldern der Region anzutreffen sind. Der runde Querschnitt der Bauten kommt ohne rechteckige Kanten aus und strahlt eine grosse formale Ruhe aus. Das eingesetzte Schweizer Holz aus dem Kanton Luzern und dem weiteren Mittelland prägt das Erscheinungsbild der Stationen deutlich. Im Innenbereich setzt die naturbelassene Fichte der Holzkonstruktion einen attraktiven Kontrast zur Seilbahntechnik aus Metall. Aussen wird die vorvergraute Hülle aus Weisstanne als selbstverständlicher Teil der Umgebung wahrgenommen.
Für den Wanderer und seinen Hund ist klar, dass sie mit der neuen Seilbahn noch häufiger auf den Weissenstein fahren werden, um Höhenluft und Kraft zu tanken und die atemberaubende Aussicht über das Mittelland auf die Alpengipfel vom Säntis bis zum Mont Blanc zu geniessen.